ES IST FODJANUAR! AKTION UND VORSCHAU 2020

Der Januar ist für uns immer ein Monat zur Neuausrichtung, zum Wagen neuer Projekte und zum Durchdenken von Ideen – auch in der Fütterung. Aus dem Januar machen wir also jedes Jahr den fodjanuar und tragen diesen Gedanken mit einer kleinen Vorteilsaktion zu Ihnen.

Alles zur fodjanuar-Aktion 2020

Dieses Jahr zieht der fodjanuar in die fodjan App ein: Vom 1.1. bis 31.1.2020 finden Sie in der fodjan App einen Aktionsbanner auf der Übersicht. Dort können Sie die App bewerten und dafür gratis für 3 Monate die Premium-Funktionen der App freischalten – z.B. mehr Rationsvorschläge, Auswertungen zur MLP etc. Alle Details dazu finden Sie in der fodjan App.

Noch unschlüssig, ob die fodjan App zu Ihnen passt? Warum sie sich lohnt, lesen Sie im Folgenden.

fodjan Neuigkeiten für 2020

Nachdem 2019 die Funktion zur Dokumentation von Kennzahlen zu Tieren, Milchleistung und Fütterung in fodjan eingezogen ist, wird es auch 2020 wieder neue spannende Funktionen geben, die das Fütterungsmanagement erweitern und erleichtern.

Gefütterte Mengen automatisch in fodjan

Die größte Neuerung 2020 werden die neuen Schnittstellen zu Futtermischwagen und Wiegesystemen sein. Damit lässt sich die geplante Fütterung noch besser mit den tatsächlich gefütterten Mengen vergleichen. Dies ist aktuell nur über die „Jetzt Füttern“-Funktion in der fodjan App möglich.

Die aktuell vorhandenen Schnittstellen zu Futtermischtechnik, mit denen bereits Rationen exportiert werden können, wie z.B. zu einem PTM-System oder dem DairyFeeder von BvL, werden damit erweitert. Nicht nur, dass die Daten rückführbar ins fodjan-System sein sollen, sondern zusätzlich werden auch weitere Anbieter an die Plattform angeschlossen. Neuigkeiten dazu erfahren Sie immer aktuell in unserem Blog oder auf unseren Profilen bei Facebook und Twitter.

Vorschau: Die neue Fütterungscontrolling-Ansicht in fodjan

Fütterungscontrolling: Futtereffizienz als neue Kennzahl

Mit der Erweiterung der Futtermischwagen- und Wiegetechnik-Schnittstelle wird es unter dem Punkt Auswertungen in fodjan Pro zukünftig auch einen neuen Menüpunkt geben – das Fütterungscontrolling. Aus der vorgelegten Futtermenge werden dort automatisch Übersichten zur Futtereffizenz (kg Milch / TM Aufnahme), Futteraufnahme sowie den Futterkosten erstellt. Im Rahmen des Forschungsprojekts ReMissionDairy, an dem fodjan mitwirkt, werden diese noch durch Übersichten zur Stickstoff- und Methanemission aus der Fütterung ergänzt (> Blogbeitrag zu ReMissionDairy).

Das Fütterungscontrolling lässt sich aktuell bereits als Beta-Version in fodjan Pro testen. Die Grundlage dafür bilden jetzt bereits die Zahlen, die in der Dokumentation (fodjan Pro und App) oder mit „Jetzt füttern“ (fodjan App) hinterlegt werden können.

Sie sind fodjan Pro-Nutzer und haben die App noch nicht getestet?

Die fodjan App ist gratis in Ihrer Lizenz enthalten. Zum Login brauchen Sie nur Ihre gewohnten Zugangsdaten von fodjan Pro. Probieren Sie es aus und schreiben Sie uns gern Ihr Feedback per E-Mail an feedback@fodjan.de.

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Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins Jahr 2020 und viel Erfolg bei der Fütterung!

Wie immer freuen wir uns über Ihr Feedback per Mail (feedback@fodjan.de) und Ihren Besuch bei uns auf Twitter oder Facebook.

Ihr fodjan Team.

NEUE DOKU-FUNKTIONEN IN FODJAN PRO

Mit dem Umzug der Dokumentation in das neue Webfrontend von fodjan (siehe auch unseren letzten Blogbeitrag) steht dem Nutzer nun eine leicht zu händelnde und zeitsparende Eingabemaske für die wichtigsten Herdenwerte im Zusammenhang von Fütterungsmanagement und Herdenkontrolle zur Verfügung. Viele der bereits gewohnten Funktionsweisen können Sie auch weiterhin in dieser Form nutzen, andere wurden für eine schnellere Eingabe optimiert und Werte aus einem Futtermischwagenimport stehen nun bald vorausgefüllt zur Bestätigung bereit.

Alles auf einen Blick

In gewohnter Weise erhält der Nutzer auf einer Seite einen Dokumentationsüberblick, in dem sich der zuletzt gespeicherte Stand aller

Übersichtsseite der neuen Dokumentation in fodjan Pro

Kennwerte resümieren und die Aktualität bzw. der Bedarf diese anzupassen sofort prüfen lässt. Von dieser Ansicht aus kann jedes Merkmal direkt angewählt werden. Dies ist für die unterschiedlichen Bereiche Milch, Futter sowie Tierbestand auch jederzeit im ausgeklappten Menüpunkt „Dokumentation“ möglich.

Die direkte Verlinkung jedes Einzelmerkmals von der Übersichtsseite, das Wechseln der Merkmale über die entsprechenden Tabs und der Button „Zurück zur Übersicht“ lassen den Nutzer schnell an das gewünschte Ziel kommen.

Zeit sparen beim Dokumentieren

Zwei wesentliche Änderungen sollen zu einem reduzierten Zeitaufwand für die Dokumentation Ihres Betriebes führen. Dafür wurde zum einen eine Eingabematrix geschaffen, in der sich der Nutzer mithilfe der Tabulatortaste ↹ schnell fortbewegen kann. Mit dieser ist es möglich das ausgewählte Merkmal über einen Zeitraum von einer Woche ohne Unterbrechung eingeben zu können.

Mit den großen Pfeilen im Tabellenkopf nach links und nach rechts lässt sich das Zeitintervall schnell im Wochenrhythmus nach vorn und nach hinten verschieben. Es gibt je eine graue Spalte zu Beginn und am Ende des Eingabebereiches, der den letzten bzw. ersten Wert der angrenzenden Wochen darstellt.

Mit einer direkten Datumsauswahl (Startdatum/Enddatum) kann aber auch jederzeit das Wochenintervall auf ein beliebiges Anfangsdatum verschoben werden.

So können Sie sich zum Beispiel zwischen den Merkmalen „Futtervorlage, Futterrest Futtertisch, TM-Gehalt Mischration und Kraftfutterverbrauch Station“ mit einem Klick hin- und herbewegen. Dabei bleiben auch die gewählten Einstellungen „pro Tag/ Zeitraum“ und „Herde/ Gruppe“ unverändert.

Übernahme von Werten aus dem Futtermischwagen (ab Juni 2020)

Zum anderen werden bei der Aktivierung einer Schnittstelle von BvL- oder PTM- Futtermischwägen und dem Import von Fütterungen

  • die Informationen zur Futtervorlage
  • ein anhand des Mischungsverhältnisses berechneter TM-Gehalt
  • und die Tierzahl

als Vorschlag für die Dokumentation übernommen.

Diese Werte werden grün in der Eingabematrix dargestellt und können für jede Zeile mit den Buttons „Werte verwerfen“ oder „Werte übernehmen“ gelöscht oder bestätigt werden. Automatisch fortgeschriebene Werte sowie automatisch berechnete Werte (z.B. Tagessummen der Futtervorlage) werden auch in Zukunft in grauer Schrift symbolisiert.

FODJAN PRO IM NEUEN DESIGN – WAS ÄNDERT SICH?

Ende März erstrahlt fodjan Pro erstmals im neuen Design. Was sich alles ändert, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Ein neues Design? Das ändert sich:

Zu allererst erscheint die Navigation in einem neuen frischeren Design. Ihre Menüstruktur an sich ändert sich jedoch nicht. Sie finden weiterhin alle Ansichten und Funktionen wie gewohnt.

Die Grafiken, Funktionen und Tabellen auf den einzelnen Seiten werden Stück für Stück in geringem Maße überarbeitet.

Schneller, schöner, besser?

Diese Vorteile bringt das neue Design mit sich

Vom grafischen Umbau versprechen wir uns nicht nur eine zeitgemäße Benutzeroberfläche, sondern auch eine bessere Ansicht für alle, die fodjan Pro auf dem Tablet öffnen. Zudem passieren viele Umbauten im Hintergrund, sodass fodjan Pro mit dem Umzug auf das neue Design in den nächsten Monaten skalierbarer für neue Funktionen wird und wieder schneller, ohne lange Ladezeiten, läuft.

Übersichtliche Benachrichtigungen

Mit dem nächsten Update kommt zudem auch die neue fodjan-Benachrichtigungs-Glocke. Wenn z.B. neue Futteranalysen eingetroffen sind oder es Änderungen in fodjan Pro gibt, werden Sie dort auf einen Blick auf dem Laufenden gehalten. Das ersetzt die bisherigen roten Kreise an der Navigation.

Benachrichtigungen vorher: Rote Punkte an der Navigation
Benachrichtigungen jetzt: Alles zentral an einem Ort mit der Benachrichtigungs-Glocke

Schritt für Schritt – So helfen Sie mit Ihrem Feedback:

Der Umbau wird schrittweise passieren. Das heißt es sind nur die ersten Teile des Umbaus, die Ende März sichtbar werden. In diesem Umbauprozess können – wie bei allen Bauarbeiten – kleinere Störungen auftreten. Damit wir diese schnellstmöglich finden und beheben können, testen wir das neue Design ausgiebig. Dennoch hilft uns jede Rückmeldung von Ihnen, wenn Sie Fehlermeldungen, lange Ladezeiten oder andere Störungen bemerken.

Daher bitten wir Sie: Schreiben Sie uns in diesen Fällen gern eine E-Mail an support@fodjan.de.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg beim Füttern!

…und halten Sie über alle Neuerungen auf dem Laufenden: Hier im Blog und in Ihrem fodjan Pro unter „Support“ und „Änderungen“.

Viele Grüße

Ihr fodjan-Team

Wir sind Teil des ReMissionDairy-Projekts

Wir sind Teil des 3-jährigen BLE Innovationsprojekts ReMissionDairy für eine effiziente Milchkuhfütterung.

Das sind die Ziele von ReMissionDairy

Angesichts der weltweiten strukturellen Entwicklungen und Klimaänderungen werden von der Landwirtschaft und insbesondere der tierischen Produktion Strategien zur Steigerung der Produktionseffizienz und zur Minimierung der Klima- und Umweltwirkungen gefordert. Diesem Appell geht das Verbundprojekt ReMissionDairy nach: Mithilfe innovativen Fütterungscontrollings und -managements sollen die Fütterungseffizienz gesteigert und die Methanemissionen aus der Milchviehhaltung gesenkt werden. Ziel von ReMissionDairy ist daher die Einrichtung einer Web-Plattform, die Fütterungsstrategien zur Minderung von Methan- und Stickstoffemissionen unterstützt und somit die Effizienz in der Milchviehhaltung steigert.

Die geplante innovative Web-Plattform soll als Basis für das selbständige Fütterungscontrolling und -management im Betrieb dienen und aktuelle Kennzahlen zur Effizienz zur Verfügung stellen. Auf diese Weise unterstützt ReMissionDairy deutschlandweit Landwirte dabei, Managemententscheidungen auf Tiergruppen- und Herdenebene informationsbasiert zu treffen. Optimierungsmaßnahmen können unter Berücksichtigung von Tiergesundheitsaspekten gezielt geplant und umgesetzt werden. Damit können die Produktionseffizienz betriebsindividuell und nachhaltig gesteigert und die Umweltwirkung des einzelnen Betriebes reduziert werden.

Auf 30 Pilotbetrieben, die im Rahmen einer Fütterungsberatung intensiv betreut werden, werden über zwei Jahre exakte Fütterungsdaten erhoben und ausgewertet. Die Daten zur Fütterung werden mit den Daten aus der Milchleistungsprüfung und Milchgüteprüfung sowie weiteren tierbezogenen Daten zusammengeführt. Die Schätzung des Energiestatus und der Methanemissionen der Kuh erfolgt auf der Basis von Milch-MIR-Spektren. Die Ergebnisse aus der Berechnung von Leistungs-, Emissions- und Fütterungsparametern werden zur Kalkulation von Einsparpotenzialen genutzt. So kann die ReMissionDairy Web-Plattform Landwirte und Fütterungsberater dabei unterstützen, die Fütterungseffizienz zu steigern.

Das Projektteam

ReMissionDairy ist ein Verbundprojekt, in dem Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft ihr Knowhow und ihre Erfahrung einbringen. Das Projektteam umfasst folgende Partner: Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w. V. (vit), Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Landeskontrollverbände in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Weser-Ems sowie die beiden Firmen agrosom und uns, fodjan.

Mehr zu ReMissionDairy finden Sie hier: https://remission-dairy.de/

Milchgüte – Aktuelle Milchinhaltsstoffe immer im Blick

Ergänzend zur monatlichen Milchleistungsprüfung mit Einzeltiererfassung gibt es nun auch die Möglichkeit die Milchgütedaten Ihres Betriebes von der Molkerei direkt in fodjan hochzuladen. Damit können Sie die aktuellsten Fett-, Eiweiß-, Laktose-, Harnstoff- und Zellzahlwerte ansehen und direkt mit den vorherigen vergleichen.

So nutzen Sie Milchgütedaten in fodjan

Einfach unter Auswertung auf den Punkt Milchgüte gehen und dort oben rechts auf Milchgüte-Daten importieren klicken. Damit lassen sich .ads – Dateien von der Molkerei bzw. vom LKV direkt in fodjan integrieren.

Übersicht aller Milchinhaltsstoffe auf einen Blick:

fodjan Pro – Milchgüte Übersicht

Durch das Zusammenführen aller Milchgütedaten an einem Platz können Sie Tendenzen und Trends frühzeitig erkennen, nach den Ursachen suchen und gegensteuern.

Milchgüte als Fütterungskontrolle 

Diesen Einfluss hat die Fütterung auf Milchinhaltsstoffe:

Fett:

Sinkende Milchfettgehalte in der ganzen Gruppe sprechen für einen Rohfasermangel und hohen Anteil an im Pansen abbaubaren Kohlenhydraten (Stärke, Zucker) und Fett.

Eiweiß & Harnstoff:

Auch das Zusammenspiel von Milcheiweiß und Harnstoff ist ein Abbild der ruminalen Energie- und Proteinversorgung.

Der Normalbereich für Milcheiweiß liegt zwischen 3,2- 3,8% und bei Harnstoff zwischen 150 – 300 mg/l. Alles was darüber oder darunter liegt oder plötzliche Veränderungen sollte näher betrachtet und ggf. Gegenmaßnahmen getroffen werden (Vorschläge und Übersicht zum Download siehe unser MLP-Blogbeitrag).

– Milcheiweiß ↓niedrig, Harnstoff ↑hoch = Energiemangel (+ Ruminale Stickstoff Bilanz)

– Milcheiweiß ↓, Harnstoff ↓   = Verminderte Futteraufnahme oder Energie- und Proteinmangel

– Milcheiweiß ↑, Harnstoff ↑   = Proteinüberversorgung

– Milcheiweiß ↑, Harnstoff ↓   = reichlich Energie (- Ruminale Stickstoff Bilanz)

Zellzahl:

Die Fütterung hat meist nur indirekt Einfluss auf die Zellzahl, aber durch futterbedingte Stoffwechsel- oder Gesundheitsprobleme können die Abwehrkräfte des Euters herabgesetzt werden und sich damit die Mastitisanfälligkeit erhöhen. Eine drastische Erhöhung der Zellzahl in kurzer Zeit muss unbedingt beachtet werden. Hier könnte eine futtermittelspezifische Vergiftung zum Beispiel durch Mykotoxine vorliegen (mehr dazu siehe unser Blogbeitrag zu Risiken und Arten von Mykotoxinen).

Laktose:

Die Laktosesynthese hängt in erster Linie mit dem Glukoseumsatz im Euter zusammen. Durch Fütterung allein lässt sich der Laktosegehalt nicht beeinflussen.

Fazit

Das aktive Monitoring der Milchgütedaten stellt somit einen wichtigen Faktor für das Fütterungscontrolling dar. Bei allen Veränderungen kann ein schnelles und gezieltes Anpassen der Fütterung oft Schlimmeres verhindern, die Gesundheit und Milchleistung sowie die Qualität stabilisieren. Dabei möchten wir Sie mit fodjan unterstützen.

Bei Fragen und Anregungen rund um das Thema Milchgüte, schreiben Sie uns gerne an feedback@fodjan.de.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Fütterung!

Ihr fodjan Team.


fodjan & Uni Hohenheim entwickeln App für Kenia

Wissenschaftliche Erkenntnisse in die landwirtschaftliche Praxis umzusetzen, scheitert oft daran, dass das Bindeglied zwischen beiden Bereichen fehlt und es zu keiner Umsetzung kommt. Das ist selbst in Europa oft nicht ganz einfach, noch viel schwieriger ist es aber in Entwicklungsländern z.B. in Afrika. Die Digitalisierung bietet hier jedoch viele Chancen, neue Wege zu gehen. Diese Chance haben Frau Prof. Dr. Uta Dickhöfer und ihr Team am Fachgebiet für Tierernährung und Weidewirtschaft in den Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim erkannt und sich zum Ziel gesetzt, die Milchviehfütterung in Afrika zu verbessern, indem sie den Landwirten ihre Forschungsergebnisse mit Hilfe von Smartphones direkt „in die Hand geben“.

Milchviehbetriebe in Afrika

Kleine und mittlere Milchviehbetriebe spielen eine bedeutende Rolle in der Versorgung mit Milch und Milchprodukten und als Einkommensquelle für Millionen von Menschen im sub-saharischen Afrika. Die Betriebe halten meist 1-15 Milchkühe lokaler Rassen oder deren Kreuzungen mit exotischen Milchviehrassen wie Holstein- oder Jerseyrindern. Die Fütterung basiert je nach Jahreszeit auf Weidefutter, angebauten Futtergräsern, Ernteresten (z.B. Stroh und Laub von Kulturpflanzen) und zugekauften Kraftfuttermitteln. Insbesondere der Mangel an Grundfutter und dessen geringer Futterwert, aber auch fehlende Kenntnisse zur Fütterung und zu einem, dem Bedarf der Tiere angepassten, Einsatz von Kraftfuttern, begrenzen die Gesundheit und Leistung der Tiere und somit die Profitabilität der Milchviehhaltung. Wir wollen den Landwirten daher eine digitale Entscheidungshilfe bereitstellen, anhand der sie Informationen zu ihren Futtermitteln bekommen und die Fütterung ihrer Tiere verbessern können.

Start des Tropenprojekts

Im ersten Schritt der Entwicklung wurde das Futterbewertungsmodell mit Bedarfswerten für Energie und Protein der lokal genutzten Milchviehrassen unter dortigen Haltungsbedingungen angepasst. Eine weitere wichtige Datengrundlage ist die Futtermitteldatenbank. Hier wurden Informationen zum Futterwert wichtiger tropischer Grund- und Kraftfutter aus vorherigen Studien des Fachgebietes, aber auch aus wissenschaftlichen Publikationen und öffentlich zugänglichen Übersichtstabellen in einer Datenbank zusammengetragen.

An diesem Punkt begann unsere Zusammenarbeit. Aus dem vorhandenen Wissen und gegebenen Daten hat fodjan eine individuelle App-Version für Hohenheims Tropenprojekt entwickelt. Dieser erste Prototyp wurde von einer Masterstudentin der Universität drei Monate lang in Kenia in der Praxis getestet. Sie hat den lokalen Milchviehbauern die App vorgestellt, Rationen gerechnet und viele Ideen für die nächsten Entwicklungsschritte gesammelt. Positiv überrascht waren alle Beteiligten über das schier große Interesse seitens der Landwirte und Organisationen.

Wir freuen uns daher auf die weitere Zusammenarbeit.

MLP 9-Felder-Diagramm: Richtig deuten und handeln

Die Milchleistungsprüfung (MLP) ist ein wichtiges Instrument für die Überwachung der Milchleistung, Stoffwechsellage, Herdengesundheit und Fruchtbarkeit einer Milchviehherde. Seit Sommer 2018 haben Sie die Möglichkeit, die MLP in fodjan einzulesen und diese zur Kontrolle des Fütterungserfolges und der Stoffwechsellage zu nutzen (siehe auch: MLP in der fodjan App). Zur Datenauswertung und Übersicht stehen Ihnen zunächst die 9-Felder- und 6-Felder-Tafel zur Verfügung. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Tipps zur Interpretation der Harnstoffauswertung mit der 9-Felder-Tafel geben.

Die 9-Felder-Tafel

Die 9-Felder-Tafel stellt den Harnstoffgehalt und den Eiweißgehalt der Milch in Zusammenhang und ermöglicht eine Aussage über die Protein- und Energieversorgung der Herde. Im Diagramm werden die Prüfungsergebnisse jedes Einzeltieres als Punkt abgebildet. Die Position der daraus entstehenden Punktwolke zeigt mögliche Fütterungsfehler auf. Befindet sich die Punktwolke zwischen 150-300mg/l Harnstoff und 3,2-3,8% Eiweiß ist die Ration ausgeglichen und der Protein- und Energiebedarf der Kühe gedeckt. In Abhängigkeit vom Laktationsstadium führen Abweichungen vom Optimalbereich zu Unterversorgungen, Stoffwechselbelastungen und schließlich zu gesundheitlichen Problemen im Milchviehbestand.

Doch wie reagieren, wenn sich die Tiere nicht im optimalen Bereich befinden? Welche Korrekturmöglichkeiten in der Rationsgestaltung gibt es? Am Ende des Blogbeitrags finden Sie eine Übersicht zum Herunterladen oder Ausdrucken, die Ihnen in Zukunft bei der Interpretation helfen soll.

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Energieüberschuss (Harnstoff 150-300 mg/l, Eiweiß > 3,80%)

Ein Energieüberschuss wird aufgrund eines zu hohen Energiegehaltes in der Ration, kombiniert mit einer hohen Futteraufnahme verursacht. Vor allem bei Altmelkern führt ein Energieüberschuss zur Verfettung und kann zu Problemen in der Folgelaktation führen. Hohe Eiweißgehalte stellen in der Regel kein Problem dar.

Maßnahmen: Senkung der Energiedichte, beispielsweise durch die Reduktion der Kraftfuttermenge und des Maissilageanteils.

Eiweißüberschuss (Harnstoff > 300 mg/l, Eiweiß 3,20- 3,80%)

Bei einem Eiweißüberschuss ist der Rohproteingehalt der Ration zu hoch. Die Folge sind erhöhte Leber- und Stoffwechselbelastungen, da der überschüssige Stickstoff zu Harnstoff umgebaut und ausgeschieden werden muss.

Maßnahmen: Rohproteingehalt der Ration senken durch Einsatz von Komponenten mit niedriger bzw. negativer RNB, z.B. Maissilage, Getreide.

Eiweiß- und Energieüberschuss (Harnstoff > 300 mg/l, Eiweiß > 3,80%)

Bei der Kombination von Rohprotein- und Energieüberschuss sollten (vor allem bei altmelkenden Kühen) die Kraftfuttermenge und Rohproteingehalte reduziert werden.

Energiemangel (Harnstoff 150-300 mg/l, Eiweiß < 3,20%)

Der Energiemangel wird aufgrund einer zu geringen Trockenmasseaufnahme und/oder einer niedrigen Energiedichte in der Ration verursacht. Die geringe Futteraufnahme kann dabei verschiedene Ursachen haben, wie Überbelegung, Hitze, Erkrankungen usw. Zu Beginn der Laktation führt dies vor allem zu Ketose und Fruchtbarkeitsstörungen, aber auch Leistungseinbrüche in der Milch sind zu verzeichnen.

Maßnahmen: Grundfutteraufnahme erhöhen, Grundfutterqualität verbessern und auf eine leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung achten. Durch den gleichzeitigen Mangel an nutzbarem Rohprotein (nXP) sollten vermehrt Futtermittel mit hohem Anteil an geschütztem Rohprotein (UDP) eingesetzt werden (Rapsextraktionsschrot, Mais, Trockenschnitzel, Biertreber).

Eiweißmangel (Harnstoff < 150 mg/l, Eiweiß 3,20-3,80%)

Niedrige Milchharnstoffgehalte weisen auf einen Rohproteinmangel hin, verursacht durch einen zu geringen Rohproteingehalt der Ration. Ein Mangel an pansenabbaubarem Protein vermindert die Pansenfermentation und führt zum Rückgang der Futteraufnahme, des Rohfaserabbaus und der Milchleistung. Zudem kann ein Abfall des Milchfettgehaltes auftreten.

Maßnahmen: Erhöhung der Rohproteingehalte in der Ration durch Einsatz von rohproteinreichen Futtermitteln (Grassilagen, Ackerbohnen, Erbsen, Futterharnstoff, Proteinergänzungsfutter, etc.)

Eiweiß- und Energiemangel (Harnstoff < 150 mg/l, Eiweiß < 3,20%)

Liegt sowohl ein Eiweiß- als auch Energiemangel vor, muss zum einen die Energie- und zum anderen die Rohproteindichte und die Futteraufnahme kontrolliert und gegebenenfalls angepasst  werden. Die Folgen wären sonst Abmagerung, hohe Ketoseanfälligkeit, Fruchtbarkeitsprobleme und Verzehrsdepressionen.

Maßnahmen: Erhöhung der Grundfutteraufnahme, Prüfen der Grundfutterqualität und der Kraftfutterzuteilung,  Anpassung der Energiedichte und Strukturversorgung.

Eiweißüberschuss und Energiemangel (Harnstoff > 300 mg/l, Eiweiß < 3,20%)

Ist die Futteraufnahme zu niedrig oder der Energiegehalt der Ration zu gering bei gleichzeitigem Überschuss an Rohprotein kann dies zu Leber- und Stoffwechselbelastungen führen. Aber auch Klauenproblemen, Milchleistungsrückgänge, Fruchtbarkeitsstörungen und ein erhöhtes Abmagerungs- und Ketoserisiko sind zu möglich.

Maßnahmen: Rohproteingehalt der Ration senken und gleichzeitig eine ausreichende Strukturversorgung sicherstellen, leistungsbezogene Fütterung vor allem bei den Frischmelkern.

Eiweißmangel und Energieüberschuss (Harnstoff < 150 mg/l, Eiweiß > 3,80%)

Bei einem unausgewogenen Verhältnis von Energie zu Rohprotein in der Ration besteht die Gefahr einer verringerten Pansenfermentation und einem Milchleistungsrückgang sowie geringen Milchfettgehalten.

Maßnahmen: Reduktion der Kraftfuttermenge und gegebenenfalls des Maissilageanteils in der Ration sowie Erhöhung von Proteinkonzentraten

Um diesen Fütterungsfehlern vorzubeugen ist es wichtig der bedarfsgerechten Rationsberechnung sowie deren Fütterung große Aufmerksamkeit zu schenken. Nur so kann die Kuh die benötigte Energie und das Protein optimal in (Milch)Leistung umsetzen.

Bei Fragen und Anregungen rund um das Thema MLP-Interpretation, schreiben Sie uns gerne an feedback@fodjan.de.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Fütterung.

Ihr fodjan Team.


Empfehlungen teils entnommen aus: swiss herdbook – Hinweise zur Fütterung nach Eiweiss- und Harnstoffgehalt. Mehr Informationen dazu hier.

Unser Podcast: zu Gast bei Schradenmilch

Auf Facebook und Twitter haben wir Ihnen schon davon berichtet: Wir waren zusammen mit Christian Völkner vom Podcast „Kuhverstand“ unterwegs und haben Herdenmanager Michael Bergmann bei Schradenmilch besucht.

Im Podcast hören Sie, wie Herr Bergmann zu fodjan gekommen ist, was er vom Austausch unter Landwirten hält und wie seine Bandfütterung funktioniert. Für uns war das ein spannendes Gespräch, aber machen Sie sich doch am besten selbst ein Bild davon:

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Noch mehr Podcastfolgen von Christian z.B. zu den Themen Futtertischmanagement und Ketose gibt es hier: https://kuhverstand.de/.

Wir freuen uns wie immer über Ihr Feedback!

Ihr fodjan Team.

MYKOTOXINE IN SILAGEN – EIN UNTERSCHÄTZTES RISIKO?

Bereits bei der Ernte und während des Silierens wird die Grundlage für qualitativ hochwertige und gesundheitlich unbedenkliche Futtermittel geschaffen. Pilze und ihre Sporen sind zwar in einer gewissen Konzentration überall vorzufinden, allerdings ist es gerade aus diesem Grund sehr wichtig mangelnde Verdichtung mit der richtigen Silier- und Entnahmetechnik zu vermeiden und Pilzgiften vorzubeugen.

So entwickelt sich das Gift

Bereits kleinste Mengen an Sauerstoff im Silo fördern die Ausbreitung und Neuentstehung von Schimmelpilzen. Diese wiederum vermindern einerseits durch Nährstoffverluste die Futterqualität der Silage, andererseits produzieren sie unter gewissen Umständen sogenannte Mykotoxine. Pilzgifte wirken besonders bei dauerhafter Aufnahme teilweise schon in geringen Konzentrationen gesundheits- und leistungsdezimierend auf die Tiere.

Wirkung und Arten von Mykotoxinen

Die Gesundheitsbelastung der Toxine wird im Alltag häufig unterschätzt, da sich keine definierten Krankheitsbilder abzeichnen und sich eine Belastung zumeist „nur“ in einem Leistungsrückgang bemerkbar macht. Bewiesen ist jedoch, dass Pilzgifte einen nicht unwichtigen Beitrag zu sogenannten Faktorenkrankheiten leisten und zudem die empfindliche Pansenflora der Tiere schädigen können. Durch ein geschwächtes Immunsystem erhöht eine Belastung mit verschiedenen Mykotoxinen im Futter das Risiko, an einer anderen ernsthaften Infektion zu erkranken.

Symptome, die unter anderem auf ein belastetes Futter hinweisen können, sind, neben dem geschwächten Immunsystem, ein Leistungsrückgang, Lähmungserscheinungen, Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen, Mastiden oder ein Rückgang der Futteraufnahme mit einer daraus resultierenden Abmagerung. Neben den Feldpilzen, welche wie der Name bereits verrät die Pflanze (vor allem Mais und Getreide) noch im Feld infiziert und so in die Silage gerät, gibt es sogenannte Lagerpilze. Diese entstehen erst im Silo, weshalb hier eine effiziente Vorbeugung durch eine optimierte Lagerung und Entnahmetechnik möglich ist.

Wie Sie die wichtigsten Lagerpilze erkennen

Penicillium Roqueforti

Der blau-grüne bis weißlich graue Schimmelpilz dominiert in Maissilagen. Er breitet sich Nester artig im ganzen Silo aus und bildet mehrere  Mykotoxine mit unterschiedlichen Auswirkungen. Zu den wichtigsten zählen hierbei das sogenannte Roquefortin-Toxin, welches die Futteraufnahme der Tiere verschlechtert und Mastiden & Lähmungen hervorrufen kann, und die Mycophenolsäure. Dieses Gift schwächt das Immunsystem und macht die Tiere krankheitsanfälliger.

Beispiel für Penicillium Roqueforti, Bild: silierung.de

Aspergillus Fumigatus

Dieser Lagerpilz hat eine blau gräuliche Färbung und kommt sowohl in Mais-, als auch in Grassilagen vor. Er tritt hauptsächlich an den Randschichten auf und kann bei dauerhafter Aufnahme zu Muskelzittern und Gleichgewichtsstörungen bei den Tieren führen.

Beispiel für Aspergillus Fumigatus, Bild: silierung.de

Monascus Ruber

Die kaminrote Färbung dieses Schimmelpilzes ist besonders auffällig. Er kommt  vor allem in Grassilagen vor und verbreitet sich, genauso wie der Penicillium Pilz im ganzen Silo. Zwei Pilzgifte werden von Monascus Ruber produziert. Zum einen das sogenannte Monaculin, welches zu einer Störung des Pansenstoffwechsels führt und damit einhergehend die Verdaulichkeit der Futtermittel reduziert. Zum anderen entsteht das leber- und nierenschädigende Citrinin.

Beispiel für Monascus Ruber, Bild: progressiveforage.com

Vorsorge ist besser als Nachsorge

– Unsere Tipps für Ihr Silagemanagement

Im Allgemeinen gilt der Grundsatz, dass verdorbene Silagen und Futtermittel nicht in den Futtertrog gehören! Es ist außerdem empfehlenswert und zugleich kostengünstiger, Schimmelpilze nicht nur mit Futterzusatzstoffen zur Mykotoxinbindung zu bekämpfen, sondern eine Entstehung bereits vorher durch optimierte Ernte- und Silier-Technik zu vermeiden. Folgende Maßnahmen verringern das Risiko eines Lagerpilzbefalls in Silagen:

  • Optimierung der Hygiene bei der Ernte und Einlagerung (Maschinenreinigung, Schmutzanteil)
  • Kontrolle des Erntegutes auf Schimmelbesatz oder Schädlingsbefall
  • Lagerungstechnik und Futterlogistik: was zuerst siliert wird, muss zuerst verbraucht werden
  • Gründliche Lagerreinigung: Selbst kleinste Reste in den Ecken können das gesamte Lager neu infizieren
  • Lager kühl & trocken halten
  • Temperaturkontrolle (monatlich)
  • Verkürzung der Lagerdauer, vor allem bei kritischem Feuchtigkeitsgehalt
In diesem Sinne wünschen wir von fodjan Ihnen neben einer ruhigen restlichen Adventszeit viel Erfolg bei dem Silagemanagement und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr!